Wildcamper verärgern Gößweinsteins Anwohner
Bürger gehen auf die Barrikaden, weil Parkplatz zugemüllt wird
GÖSSWEINSTEIN - Ein Wanderparkplatz in Behringersmühle, einem Ortsteil von Gößweinstein, in der Fränkischen Schweiz, ist bei Campern ein beliebter Stellplatz. Zum Ärger der Anwohner. Die ungebetenen Gäste blockieren tagelang die Zufahrtsstraße, waschen ihr Geschirr im Kneippbecken und verrichten ihre Geschäfte hinter den Wertstoffcontainern.
Dorn im Auge der Anwohner: Wildcamper sorgen in Gößweinstein für mächtig Ärger.
So ganz nachvollziehen kann der Gößweinsteiner Bürgermeister Georg Lang (CSU) den ganzen Trubel um die Camper im Ortsteil Behringersmühle immer noch nicht.
„Aus meiner Sicht war das eigentlich nie ein so großes Problem“, sagte er auf Anfrage. Sicher, es hätte vereinzelt Beschwerden aus Behringersmühle gegeben, aber dass die Sache in der jüngsten Bürgerversammlung derartig hochkochen würde, damit hatte der Gemeindechef beileibe nicht gerechnet.
Dort warf ihm Mirko Wolf, Wortführer der betroffenen Anwohner, nämlich vor: „Das grenzt schon an Ignoranz, wie Sie mit den Anliegen aus Behringersmühle umgehen.“ Den ganzen Sommer über hätten sich auf dem Wanderparkplatz im Schnitt drei Campingbusse pro Monat „häuslich eingerichtet“, schimpfte Wolf.
Auch auf der Wiese rund um die nahe gelegenen Tennisplätze seien immer wieder wild Campierende gesichtet worden. Unmengen an Müll hätten sie hinterlassen und das vorhandene Handkneippbecken zum Geschirrspülen benutzt. Doch am schlimmsten wiege die Tatsache, dass die Camper den Platz hinter den drei Glascontainern zur öffentlichen Toilette umfunktionierten und die Zufahrt zu den Wohnhäusern und dem Tennisplatz regelmäßig durch parkende Autos blockiert werde. Wolf: „Das ist hier jeden Samstag dasselbe. Tritt ein Notfall ein, brauchen wir hier einen Rettungshubschrauber, weil der Krankenwagen nicht durchkommt.“